Die Leishmaniose des Hundes wird in Europa durch die sogenannte Schmetterlings- oder Sandmücke übertragen. Die Sandmücke ist in südeuropäischen Ländern, am häufigsten in Spanien, Italien Frankreich, Portugal und Türkei zu Hause.
Übertragung
Leishmaniose kann auch vor der Geburt von einer Hündin auf ihre Welpen, beim Deckakt oder bei einer Bluttransfusion weitergegeben werden.
Eine direkte Übertragung von Hund zu Hund oder vom Hund auf den Menschen ist bisher in Deutschland nicht dokumentiert. Ohne Sandmücke keine Übertragung.
Das Immunsystem spielt eine große Rolle ob ein Hund erkrankt oder wie die Erkrankung verläuft. Der Podenco zählt als relativ robust im Gegensatz z.B. zum Schäferhund.
Symptome
Leishmaniose hat eine lange Inkubationszeit. Die ersten Anzeichen können teilweise bis nach 8 Jahren vom Zeitpunkt der Infektion auftreten.
Wichtig!!! Wenn Ihr Hund auch nach Jahren ein oder mehrere Symptome zeigt und tierärztlich keine andere Ursache zu finden ist sprechen Sie bitte Ihren Tierarzt/ärztin darauf an und lassen Sie einen Bluttest durchführen. In der Regel sind Tierärzte/innen mittlerweile darauf gut geschult, aber wenn sich der Hund bereits seit mehreren Jahren in Deutschland befindet, wird es oftmals nicht in Betracht gezogen.
Nur wenn die Leishmaniose frühzeitig erkannt wird, kann Ihr Hund mit einer guten Therapie noch lange an Ihrer Seite sein eine zu spät erkannte Leishmaniose führt zu Versagen der inneren Organe und damit zum Tod.
Diagnose
Eine Diagnose der Leishmaniose kann ausschließlich durch eine Blutuntersuchung mit einem sogenannten Antikörper-Test (ELISA,IFAT) erfolgen.
Typische Veränderungen im Blutbild sind u.a. erhöhtes Gesamteiweis, Eiweißverlusts über die Niere, eine milde Anämie und Thrombozytopenie sowie erhöhte Leberenzyme.
Hunde, die über Perros-de-Catalunya vermittelt werden reisen IMMER mit einem aktuellen Blut-Test aus, außer die Hunde sind jünger als 6 Monate.
Wir verwenden keine Leishmaniose-Schnelltests, da diese lediglich Ausschluss über den Kontakt mit dem Erreger geben. Zudem decken diese Schnelltest nicht das länderspezifische Erregerspektrum ab.
Nach der Einreise aus Leishmaniose-Gebieten sollte ein Test frühestens nach 8 Wochen nach Eintreffen durchgeführt werden. Auch bei negativem Erst-Test sollte der Test 6 Monate später wiederholt werden.
Therapie
Eine Therapieempfehlung kann nur ein Tierarzt geben!
Die Behandlung konzentriert sich in erster Linie auf die Linderung der Symptome, indem man die körpereigene Abwehr stärkt oder die Entwicklung der Erreger hemmt.
Eine lebenslange Therapie mit entsprechenden Wirkstoffen ist bei einer Erkrankung unumgänglich, ebenso wie eventuell auftretende Nebenwirkungen
Die bekanntesten Medikamente zur Behandlung bei Leishmaniose sind:
Medikament |
Häufige Nebenwirkungen |
Glucantim |
Magen-Darm-Beschwerden, schmerzhafte Schwellungen an den Einstichstellen |
Miltefosin |
Magen-Darm-Beschwerden |
Allopurinol |
Harnsteine (Urolithiasis) |
Weiterhin wird eine Futterumstellung auf eiweißarmes Diätfutter empfohlen.
Impfung gegen Leishmaniose
Einen Impfstoff der eine Infektion verhindert gibt es nicht. Es gibt allerdings schon Impfstoffe, die das Risiko einer aktiven Infektion und einer Erkrankung deutlich reduziert.
Die wichtigste Prophylaxebesteht darin, den Hund während der Mücken-Aktivitätszeit (in der Morgen- und Abenddämmerung) nicht ins Freie zu lassen.
Weiterhin können Sie Ihren Hund mit z.B. einem Scalibor, Adimere oder Tick Off Halsband oder auch mit gängigen Spot-on-Präparaten schützen. Dies soll verhindern, dass Ihr Hund überhaupt erst gestochen wird.
Eine 100%ige Sicherheit gibt es aber nicht!
Wichtig!:
Auch wenn Antikörper nachgewiesen werden heißt es nicht, dass ihr Hund erkrankt oder eine Behandlung notwendig ist. In diesem Fall wäre eine Blutkontrolle alle 6 bis 12 Monate wichtig um den Verlauf zu überwachen und ggf. rechtzeitig mit der Therapie beginnen zu können.
Eine vollständige Heilung ist nicht möglich. Bei einer frühzeitigen Erkennung und entsprechender Therapie steht aber einem langen und glücklichen Hundeleben nichts im Wege 😊
Es gibt auch einige Facebook-Gruppen, die sich mit dem Thema beschäftigen:
Und ein sehr gutes Buch:
Leishmaniose beim Hund von Angelika Henning